Die Raumgliederung folgt auch im Inneren in den einzelnen Geschossen annähernd einheitlichen Grundrissfiguren. Der überwiegende Teil des Schlosses wurde durch "Wohnappartements" bestimmt, die jeweils aus einer Stube (Gemach) und einer Schlafkammer (Vorgemach) bestanden und sich in den Eckhäusern in der Regel in jedem Geschoss um einen großen Saal gruppierten. Ergänzend kamen die Tafel- und Hofstuben, größere Festsäle und die Schlosskapelle hinzu. Die vier Häuser dienten der Bewirtschaftung und Beherbergung von Dienerschaft, Hofhaltung und der Unterbringung von Gästen und schließlich der Einrichtung der Wohn- und Schlafgemächer der kurfürstlichen Familie.
Das Sommerhaus befindet sich im Nordwesten der Schlossanlage. Nach Norden wird es von dem in das Lindenhaus überleitenden Nordflügel begrenzt, während sich südlich der Westflügel anschließt. Das Sommerhaus stand im Dienste allgemeiner Nutzung. Neben den Tafelstuben befanden sich hier vermutlich auch Kammern zur Unterbringung der Gäste. Die Raumaufteilung trägt auch hier einen appartementartigen Charakter. Der Saal diente als zentraler Vorraum für zwei bis drei fürstliche Stuben, an die sich jeweils die dazugehörige Schlafkammer anschloss. Im 2. Obergeschoss befand sich der "Tanzsaal" mit einer unter der Decke umlaufenden hölzernen Musikempore. Das Sommerhaus weist heute auf der Hofseite, wie auch alle anderen Schlossgebäude einen zweigeschossigen Aufbau auf.
Das Küchenhaus befindet sich in der Diagonale zum Sommerhaus, d.h. im Südosten des Schlosses. Nach Süden wird das Küchenhaus von dem Südflügel begrenzt, der die Verbindung zum Hasenhaus herstellt. Im Osten schließt sich an das Küchenhaus die Schlosskirche an. Das Küchenhaus erhielt seinen Namen von der in ihm eingerichteten Ritter- und Kurfürstenküche und deren Nebenräumen. Hier erfolgte die Versorgung des kurfürstlichen Hofes. Im 2. Obergeschoss befand sich die Hofstube, in der der Kurfürst mit seinem Gefolge und den Jagdgästen speiste. Des Weiteren beherbergte dieses Haus ursprünglich u.a. eine Salzkammer, eine Essigstube, eine Pastetenstube eine Küchenschreiberstube, eine Silberkammer, eine Schneiderstube sowie ein Kleider- und Kastengemach.
Die dekorative, d.h. farbige Ausgestaltung im Inneren des Schlosses beschränkte sich im Wesentlichen auf die Kamine, Türen und Fenster sowie die Leinwanddecken in den oberen Etagen. Mit der Ausführung dieser Arbeiten wurde der Hofmaler Heinrich Göding (1531- 1606), ein Schüler Lucas Cranachs d.J., von dem Kurfürsten beauftragt. Auf persönliche Anweisung des Kurfürsten malte er von Juni 1570 bis Januar 1573 u.a. die illusionistische Scheinarchitekturen an den Fenstern, Türen und Kaminen. Zeitweise wurde er von dem Maler Christof Enderle und dessen Gesellen und Lehrjungen unterstützt. In ihren gestalterischen Grundzügen ähnelt sich die Malerei in allen vier Eckhäusern: Scheinarchitekturen in Anlehnung an Säulenordnungen dienen als Träger für Ornamente (Roll- und Beschlagwerk), pflanzliche Motive und figürliche Szenen mit mythologischem Hintergrund; dennoch ist eine ikonografische Trennung der Gebäude wahrnehmbar.
Die Schlosskapelle, die auf einen Entwurf Erhard van der Meer`s zurückgeht, basiert auf dem durch Torgau geprägten sächsisch- protestantischen Schlosskapellenschema. Der zweigeschossige Emporensaal wird von einem Tonnengewölbe mit einer Kassettierung in Form von Beschlagwerk überspannt. Mit Korbbögen überwölbte Emporen fassen den Raum auf drei Seiten ein. Die dadurch entstehenden Achsen folgen im Untergeschoss toskanischer, im Obergeschoss ionischer Ordnung. Der südlichen Stirnseite wurde keine Empore vorgesetzt- sie tritt über beide Geschosse als Nische, ebenfalls unter einem Korbbogen zurück.
In verschiedenen Teilen des Gebäudes wurden bereits in einem früheren Zeitraum restauratorische Voruntersuchungen hinsichtlich der bauzeitlichen Farbigkeit durchgeführt. In Vorbereitung auf umfangreiche Sanierungsmaßnahmen im Küchen- und Hasenhaus, im Südflügel, im Sommerhaus, im Nordflügel sowie in der Schlosskirche wurden seit Frühjahr 2007 folgende restauratorische Leistungen in den verschiedenen Gebäudeteilen des Schlosses in Auftrag gegeben.
-Überprüfung der bisherigen restauratorischen Untersuchungsergebnisse auf Qualität und Vollständigkeit, Sichtung / Kontrolle der untersuchten Bereiche vor Ort im Sommerhaus, Nordflügel sowie in der Schlosskirche
-Restauratorische Untersuchung in den, bisher noch nicht untersuchten Räumen des Sommerhauses und des Nordflügels, in den Treppenhäusern des Sommerhauses und des Nordflügels sowie partielle (vervollständigende) Untersuchung in einigen bereits untersuchten Räumen des Sommerhauses und des Nordflügels
-Restauratorische Untersuchung in einigen Räumen des Küchenhauses, Hasenhauses und des Südflügels, sowie in den Treppenhäusern des Küchenhauses und des Hasenhauses
-Restauratorische Untersuchung in der Schlosskirche
-Sichtung und Auswertung von Archivunterlagen
-Kostenschätzung für die Freilegung von zwei Kaminen im Sommerhaus
-Anlegen einiger Musterflächen im Rahmen der Konzepterstellung zur Präzisierung von Technologie und Materialien
-Konzepterstellung für konservatorische und restauratorische Leistungen für das Sommerhaus, den Nordflügel sowie für die Schlosskirche
-Leistungsbeschreibung mit prozentualer Mengenermittlung als Zuarbeit zur Ausführungsplanung im Sommerhaus und im Nordflügel
-Restauratorische Fachbauleitung im Sommerhaus, im Nordflügel, im Küchenhaus, im Hasenhaus und im Südflügel
-Baubetreuung im Sommerhaus, im Nordflügel, im Küchenhaus, im Hasenhaus und im Südflügel
-Vergrößerung (Freilegung) von zwei Befunden im Sommerhaus inkl. Konservierung und Restaurierung zur Präsentation
-Sicherung von Befunden im Südflügel
-Zuarbeit zur Elektroplanung im Küchenhaus und im Südflügel
-Konservierung von vier Wandgemälden im Hasenhaus